Begleitung von Trans* menschen von Psychotherapeutin Lena Dierksmeier

FAQ

Trans-Begriffe: Wie spricht Mensch über Trans*?

Transgender

Als Transgender bezeichnet man Personen, die sich nicht – oder nicht nur – mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Transgender wird inzwischen auch teilweise als Oberbegriff verstanden, der zum Beispiel auch Menschen einschließt, die sich weder mit dem Geschlecht Mann noch mit dem Geschlecht Frau identifizieren. Das Wort „trans“ kommt aus dem Lateinischen und heißt soviel wie „hinüber“ oder „jenseitig„, der Begriff „gender“ bezieht sich auf das (soziale) Geschlecht. Einige transgeschlechtliche Personen lehnen das Wort wegen der Betonung der sozialen Komponente ab.

Transidentität

Transidentität betont, dass es bei der Sache um die Identifikation mit dem anderen Geschlecht – und nicht um die Sexualität geht. Das Adjektiv „transident“ wird in Deutschland heute häufig als Synonym für „transsexuell“ verwendet. Allerdings ist auch dieser Begriff umstritten. Erstens weil er suggeriert, dass der Körper komplett unwichtig wäre, zweitens weil Identität danach klingt, als ob man es sich ausgesucht hätte, transident zu sein.

Transsexualität

Transsexualität ist der in Deutschland rechtlich korrekte Begriff für Transgeschlechtlichkeit. Eingeführt hat ihn der Sexualforscher Hirschfeld – und das schon 1923. Das Wort „Sexualität“ bezieht sich in diesem Fall auf das körperliche Geschlecht (von lateinisch „sexus“). Der Begriff wird heute von einigen Menschen abgelehnt, weil die Endung „-sexualität“ die körperliche Komponente im Gegensatz zur sozialen („gender“) betont und so klingt, als hätte Transsexualität etwas mit sexueller Orientierung zu tun, was nicht der Fall ist. Andere Leute bezeichnen sich bewusst als transsexuell, weil sie der Meinung sind, dass es sich bei Transsexualität um eine körperliche und nicht um eine soziale Angelegenheit handelt und grenzen sich demensprechend vom Begriff „Transgender“ ab.

Trans*

Da es um die oben genannten Begriffe diverse Diskussionen gibt, wird in Deutschland inzwischen immer häufiger der Begriff „Trans*“ („Trans-Sternchen“) verwendet. Er ist der Versuch einen nicht wertenden und nicht kategorisierenden Oberbegriff für das gesamte Trans*-Spektrum zu finden.

Transvestit

„Transvestismus“ ist ein sehr alter Begriff, den der Sexualforscher Magnus Hirschfeld schon 1910 eingeführt hat. Damals meinte er damit Menschen, die sich entgegen ihres bei der Geburt zugewiesenen Geschlechts kleiden – „vestire“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „tragen“. Heute sagt man dazu eher „Cross-dressing“, denn im allgemeinen Wortgebrauch wird unter Transvestismus häufig eine sexuell motivierte Aktion verstanden – und Transgeschlechtlichkeit ist unabhängig von der Sexualität.

Androgynie

Eine Person, die äußerlich sowohl weibliche als auch männliche Merkmale (können auch Kleidung oder Gestik sein) hat, sodass sie nicht eindeutig einem Geschlecht zugeordnet werden kann. Dass eine Person androgyn ist, muss nichts über ihre Identifikation mit einem Geschlecht aussagen.

Transfrau

Eine Person, die sich als Frau identifiziert, obwohl ihr bei der Geburt das männliche Geschlecht zugeordnet wurde.

Transmann

Eine Person, die sich als Mann identifiziert, obwohl ihr bei der Geburt das weibliche Geschlecht zugeordnet wurde.

Cisgender

Der Gegensatz zu „trans“ (lateinisch: jenseitig) ist „cis“, was auf deutsch „diesseitig“ bedeutet. „Cisgender“ ist die Bezeichnung für Menschen, die sich mit dem ihnen zugewiesenen Geschlecht identifizieren.

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